„Ich sehe, du fliegst die Outrider. Ich habe gehört, dieses Schiff sei fast so schnell wie der Falke. “
„Ach, beim letzten Rennen habe ich dich doch gewinnen lassen.“
Han Solo und Dash Rendar begrüßen sich auf dem Eisplaneten Hoth.
©Shadows of the Empire – Videogame
„Star Wars: Shadows of the Empire“ war eines der ersten Multimedia Projekte der Firma Lucasfilm zum Thema „Krieg der Sterne“.
Basierend auf einem Roman wurden einander ergänzende Produkte in Form eines Videospiels, Comics, eines speziellen Soundtracks und auch Spielzeugen (Actionfiguren, Micro Machines und auch Modellbausätze) im Jahr 1996 veröffentlicht.
Die Geschichte ist angesiedelt zwischen den Filmen „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi Ritter“ und handelt neben der Suche nach dem eingefrorenen Han Solo auch über den Versuch eines Verbrecherkönigs, Prinz Xixor, Darth Vaders Platz an der Seite des Imperators streitig zu machen. Eingeführt wurde auch ein neuer Charakter, Dash Rendar, der die Rebellen mit seinem Raumschiff, der Outrider, unterstützt.
In der Special Edition von „Star Wars – Episode IV- Eine neue Hoffnung“ wurde die Outrider in den Film integriert. Zu sehen ist dieses Schiff bei der Ankunft von Luke Skywalker in Mos Eisley.
Der hier vorliegende Bausatz ist ein Kleinserienmodell aus den Vereinigten Staaten und besteht aus 40 Einzelteilen aus Kunstharz. Kanzel und Triebwerksteile sind aus klarem Resin und somit perfekt für eine Beleuchtung geeignet.
Ich konnte dieses Modell als Vorbesteller direkt beim Hersteller erwerben, nebenbei sprach ich Warren von der englischen Firma www.tirydiummodels.co.uk an, ob er nicht ein Beleuchtungsset erstellen kann. Als einer der ersten erhielt ich auch dieses Set. Da ich kaum elektronische Kenntnisse vorweisen kann, sind diese Plug&Play Lösungen die perfekte Wahl für mich.
Grob umschrieben besteht das Modell aus zwei großen Rumpfhälften, der Cockpitröhren und den Seitenwänden. Ich war und bin noch immer erstaunt über den Detailgrad der einzelnen Teile. Als einziges Problem sehe ich die komplexe Passung der Teile. Es war teilweise sehr schwierig die doch großen Leerräume mit Spachtelmasse auszufüllen. Daher ist dieser Bausatz eher für Fortgeschrittene zu empfehlen.
Begonnen habe ich damit, die klare Cockpitkanzel mit Tamiya Masking Tape und einem Skalpell mit neuer Klinge zu bearbeiten. Die Bemalung und das Vorbereiten des Cockpits für die Beleuchtung mit einer LED dahinter ging recht schnell vonstatten. Da hier eine LED zum Einsatz kam, musste das Cockpit perfekt verschlossen werden, da ansonsten das Licht an Stellen aufscheint, wo es nicht erwünscht ist. Ein Plastikrohr, ausgeschnitten aus einer alten Airbrush-Nadel passte perfekt.
Als Pilot verwendete ich die sitzende Figur des Finn aus dem Millenium Falken Bausatz von Bandai.
Nun konnte die Cockpitröhre an den Rumpf befestigt werden. Zwei Verbindungen stehen hier zur Verfügung. Eine benutzte ich für das Stromkabel und in der anderen verband ich ein Messingrohr mit einer Plastikarton. Dadurch war die Röhre perfekt ausgerichtet.
Das Verlegen des Beleuchtungssatzes im Rumpf und das Zusammenkleben der Rumpfhälften ging wieder sehr schnell. Anschließend war verspachteln und verschleifen angesagt, um die teilweise bis zu 4 mm breiten Spalte zu schließen. Geduldig baute ich hier Schicht für Schicht an Spachtelmasse auf, um anschließend diese zu verschleifen.
Um die Lichtdurchlässigkeit der teilweise sehr dünnen Bauteile zu unterbinden, lackierte ich das Modell zweimal mit schwarzem Primer von Vallejo. Mehrere Lichttests später konnte ich sagen:“ Es passt“.
Da schwarz nicht meine bevorzugte Grundfarbe ist, lackierte ich nun zwei Schichten weiß.
So konnte ich ein Preshading mit schwarz durchführen.
Als Grundfarbe verwendete ich grau FS 36495 von Gunze. Durch das Preshading erreichte ich schon jetzt eine gute „Tiefe“ in der Lackierung.
Die Markierungen waren zwar als Decals vorhanden, ich entschied mich jedoch für eine Lackierung. Verwendet wurden die Farben Flatred, Barley Grey sowie Medium Yellow von Vallejo.
Nach einer Lackierung mit Glanzlack folgte ein Washing mit verdünnter grauer Ölfarbe um der Lackierung weitere Tiefe zu geben.
Anschließend wurde das Modell mit Seidenmatten Lack bemalt und das Weathering konnte beginnen. Wie fast immer, arbeite ich hier mit Ölfarbenpunkten, die ich mit Lösungsmittel verblende. Es bleiben leichte Schlieren übrig, die dem Modell einen perfekten „gebrauchten“ Look verleihen.
Ich lackierte noch eine Schicht seidenmatt auf das Modell. Dem Lack fügte ich noch einen Tropfen „grau“ hinzu, um die Farben etwas zu vereinheitlichen und das dunkle Weathering etwas aufzuhellen. Der Effekt ist sehr subtil, wirkt aber.
Als letzten Schritt klebte ich die Kanonen auf das Modell, vereinte die Outrider mit der Basis und entfernte das Masking Tape von Cockpit und Triebwerk. Das ist immer ein besonderer Moment für mich.
Zusammengefasst ist dieser Kleinserienbausatz sicher nicht für Resin-Anfänger geeignet. Der Detailgrad ist jedoch außergewöhnlich und man bekommt viel Bastelspaß für sein Geld.
Basis: Lange war ich auf der Suche nach einem passenden Ständer für dieses Modell. Ein Verstauen der Batterien muss möglich sein. In einer bekannten Drogeriekette entdeckte ich in der Bastelabteilung eine sehr einfach gehaltene Holzkiste. Die Höhe war perfekt, um die Batterie unterzubringen. Ich demontierte die Kiste, verspachtelte die entstandenen Löcher und lackierte das Holz mit Schwarzer Grundierung. Das Modell wurde sehr dynamisch platziert. Um ein Kippen zu verhindern, habe ich die Innenseite mit Spachtelmasse ausgefüllt. Mit Plastikarton habe ich ein Fach für die Batterien freigemacht. Der Ständer hat damit ausreichend Gewicht und das Modell droht nicht mehr zu kippen. Alles in allem eine Superlösung. 2 Ständer für knapp 4 €, was will der Bastler mehr?